Film

zurück

GILGAMESCH – KRIEG DER WIRKLICHKEIT

Der Pilotfilm zu einer mehrteiligen Serie „Gilgamesch - Krieg der Wirklichkeit” verhandelt die Vereinnahmung von Geschichte(n) durch Ideologien. Auf Basis des antiken „Gilgamesch”-Epos entfaltet die Künstler*innen-Gruppe Unkoordinierte Bewegung eine satirische Neudichtung im Stil einer fantastischen und surreal-grellen Comic- und Puppenwelt.
Im Zuge des Aufstiegs der AfD in Ostdeutschland und der wachsenden Dominanz rechter Diskurse in Europa wurde die „Gilgamesch”-Erzählung für die Künstler*innen zum Reflektionspunkt für die Gegenwart: Sie reisten mit Kamera, Tonband und dem Epos im Gepäck nach Hoyerswerda in die Lausitz und führten dort zahlreiche Interviews. Vom Bürgermeister eines vom Tagebau bedrohten Dorfes, einer Archäologin, einem AFD-Politiker, bis hin zum örtlichen Fleischer sprachen sie vorbehaltlos über die Situation vor Ort, die sich als komplexe politische und wirtschaftliche Krise zeigte: zwischen DDR-Erbe und kapitalistischer Ich-Behauptung, zwischen unbelebten städtischen Zentren und vom Tagebau zerstörten Landstrichen sind Gemeinschaft und Selbstbilder massiv erodi...
Der Pilotfilm zu einer mehrteiligen Serie „Gilgamesch - Krieg der Wirklichkeit” verhandelt die Vereinnahmung von Geschichte(n) durch Ideologien. Auf Basis des antiken „Gilgamesch”-Epos entfaltet die Künstler*innen-Gruppe Unkoordinierte Bewegung eine satirische Neudichtung im Stil einer fantastischen und surreal-grellen Comic- und Puppenwelt.
Im Zuge des Aufstiegs der AfD in Ostdeutschland und der wachsenden Dominanz rechter Diskurse in Europa wurde die „Gilgamesch”-Erzählung für die Künstler*innen zum Reflektionspunkt für die Gegenwart: Sie reisten mit Kamera, Tonband und dem Epos im Gepäck nach Hoyerswerda in die Lausitz und führten dort zahlreiche Interviews. Vom Bürgermeister eines vom Tagebau bedrohten Dorfes, einer Archäologin, einem AFD-Politiker, bis hin zum örtlichen Fleischer sprachen sie vorbehaltlos über die Situation vor Ort, die sich als komplexe politische und wirtschaftliche Krise zeigte: zwischen DDR-Erbe und kapitalistischer Ich-Behauptung, zwischen unbelebten städtischen Zentren und vom Tagebau zerstörten Landstrichen sind Gemeinschaft und Selbstbilder massiv erodiert. In diese Situation stoßen Verschwörungstheorien und Fremdenhass.
Das „Gilgamesch”-Epos beginnt - so die Analogie - mit der Krise des Systems der Stadt Uruk. Die Menschen flehen die Götter an, der Übermacht des Königs Gilgamesch etwas entgegenzusetzen, der sein Volk brutal unterdrückt. Die Götter schaffen daraufhin den Tier-Menschen Enkidu. Enkidu ist stark, aber neu in der Welt der Menschen. Er kämpft gegen Gilgamesch, glaubt jedoch in ihm einen Bruder gefunden zu haben, der ihm die Augen öffnet für den wahren Feind des Volkes: den Walddämon Humbaba. So ziehen beide schließlich gemeinsam in den Kampf gegen Humbaba und begegnen dabei sich selbst und ihren ureigensten Ängsten.
Die satirische Neudichtung des „Gilgamesch”-Epos durch die Gruppe Unkoordinierte Bewegung beginnt auch mit einem göttlichen Eingriff in die Krise: Das als Fernseh-Star gescheiterte Schwein „Schweini“ (ehemals “Schweinis vegane Kochshow”) siecht vor der Glotze vor sich hin, als ihm „Miss Democracy" erscheint und verkündet, dass er der Auserwählte ist, der die Menschen vor der Diktatur und der Klimakatastrophe retten müsse. Seine Mission begänne dort, wo es am schlimmsten ist: Auf Facebook? Bei YouTube? Instagram? Nein. In Hoyerswerda …

Idee und Konzept: Unkoordinierte Bewegung und Yael / Regie und Skript: Tobias Schülke / Co-Autoren: Matthias Mühlschlegel und Jannis Klasing / Produktion: Stückliesel, Unkoordinierte Bewegung und Yael / Spiel: Magda-Lena Schlott und Mirjam Schollmeyer / Puppenbau: Magda-Lena Schlott / Szenenbild: Katherine Sultan / Szenenbau: Wayne Wolfram / Szenenbildassistent: Kristina Lanis / Kostüm: Anne Sophie Domenz / Storyboard: Magda-Lena Schlott / Sound-Design: Felix Schmidt / Kamera: Nuno Martini / Kameraassistent: Christian Passeri / Schnitt: Elisa Romswinkel / Effekte: Holger Bueck und Elisa Romswinkel / Regie-Assistent: Sebastian Thieme / Stimmen: Magda-Lena Schlott und Tobias Schülke / Ton-Mitschnitt: Alex Acevedo, Jordi Braut / Musik: Helge Ebinger, Stefan Bölsche, Sebastian Thieme, Alex Acevedo und Florian Wulff / Pressearbeit: Stückliesel / Filmstudio: Die Klappkatze


WORLD OF POO
Regie und Skript: Tobias Schülke / Co-Writer: Matthias Mühlschlegel / Storyboard: Michael Ross und Magda Lena Schlott / Illustration: Michael Ross / Animation: Holger Bueck / Stimmen: Tobias Schülke / Musik: Alex Acevedo, Helge Ebinger / Sounddesign: Felix Schmidt

NACHDREH
Konzeption Dreh: Jonas Spriesterbach


Gefördert durch:
Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Hamburgische Kulturstiftung, Rudolf Augstein Stiftung und DfdK Hamburg – Produzieren unter Coronabedingungen
So 07.03.21 - 20:15 Uhr

LICHTHOF Theater

Premiere

Preise: ab € 5,00 bis € 20,00